Zentrale Automatisierungsstörungen sind Ursache von Lernstörungen mit Auswirkungen auf die Entwicklung von Motorik, Sprache und Sozialverhalten.
Für diese unvollkommene Integration der Sprache gibt es inzwischen weltweit verschiedenste Bezeichnungen wie:
Diese Kinder sind häufig in der Lage, ihre Defizite gut zu kompensieren und Ersatzstrategien aufzubauen - jedoch mit hohem Energieaufwand. Probleme wie LRS und soziale Ausgrenzung werden häufig dann erst im Schulalltag deutlich.
Fred Warnke geht davon aus, dass der überwiegende Teil der Kinder mit Lern-und Sprachstörungen Defizite im Bereich der zentralen Hörverarbeitung aufweist. Zentral bedeutet, dass nicht das Hören der Ohren versagt, sondern die Verarbeitung akustischer Reize durch das Gehirn. Dies gilt für alle Reizverarbeitungsvorgänge im Gehirn, z. B. im Bereich der Motorik.
Nach dem von Fred Warnke entwickelten Konzept werden in einem spielerischen Ablauf die folgenden Funktionen von insgesamt vierzehn geprüft und mit den Normdaten altersgleicher Kinder verglichen:
Diese Fähigkeit ist bestimmend für die Sinnentnahme aus gehörter Sprache und für die Sinngebung beim eigenen Sprechen. Ist diese Fähigkeit nicht automatisiert, können allein deshalb viele Sätze nur verzögert oder falsch verstanden bzw. monoton gesprochen werden.
Diese Fähigkeit ist eine wichtige Voraussetzung für das Schreiben. Eine nicht oder nur wenig automatisierte Hand - Auge -Koordination führt unweigerlich zu einem mühevollen Schreiben.
Die Fähigkeit, eine Schallquelle aus einer ganz bestimmten Richtung orten zu können, ist im unvermeidlichen Geräuschpegel heutiger Klassen wichtig. Die Schüler sollen sich auf die Lehrerstimme konzentrieren können, ohne sich übermäßig anzustrengen.
Diese Fähigkeit ist für das Verstehen von Sprache von grundsätzlicher Bedeutung, weil die Kinder sonst "raten" müssen, was gesprochen wurde. Ist diese Fähigkeit nicht automatisiert, wird durch das zwangsläufige "Raten" der unverstandenen Worte unnötig viel Zeit und Energie verbraucht.
Die Fähigkeit, zwei dicht aufeinander folgende Sinnesreize im Hörbereich getrennt wahrzunehmen und zu "sortieren", also in eine Reihenfolge zu bringen, ist eine wesentliche Voraussetzung der eben erwähnten Laut -Unterscheidung. Bei gut hörenden Kindern ab zehn Jahren beträgt die Ordnungsschwelle etwa 20 – 30 Millisekunden. Ist diese Fähigkeit nicht automatisiert, liegt der Wert zwei bis dreimal höher, was die sprachliche Kompetenz enorm verringert.
Anmerkung: Vorausgesetzt wird eine vorherige Untersuchung des peripheren Hörens durch einen Facharzt.
Ist die zeitliche Verarbeitung von Sinnesreizen im Gehirn verzögert, macht es keinen Sinn noch mehr lesen und schreiben zu üben. Wesentlich wirksamer ist es, die Verarbeitungsgeschwindigkeit im Gehirn so zu optimieren, dass sie automatisch und ohne besondere Anstrengung verläuft. Das geschieht mit Hilfe des Brain - Boy -Universal, mit dem die Kinder insgesamt acht Funktionen der zentralen Hörverarbeitung und Hörwahrnehmung trainieren.
Das Lateral - Synchron - Training bewirkt eine bessere Vernetzung und somit eine zügigere, eine automatisierte Zusammenarbeit beider Hirnhälften. Dabei werden die Stimme des Kindes und die Modellstimme von einer CD über Kopfhörer fortwährend wechselseitig zugeführt.
Das geschieht mit dem ebenfalls von Fred Warnke entwickelten Lateral - Trainer. Diese Fördermaßnahme führt zu einer Verbesserung des Lesens und Schreibens sowie des Sprechens.
Eine mangelhafte innere Abbildung der Schreibweise von Wörtern wird gezielt durch das "visuelle Buchstabieren" korrigiert. Dabei wird dem Kind im lesefähigen Alter eine Strategie vermittelt, mit der es die genaue Feinstruktur der Wörter innerlich als Bilder abspeichert, die nicht lautgleich geschrieben werden – und das sind mehr als 60 % unseres Sprachgutes.
In einem Elterngespräch wird der individuelle tägliche Trainingsplan besprochen (Trainingsgerät, „brainboy“, wird zum Üben verliehen). Dem Kind wird der Trainingsplan erläutert, um eine optimale Trainingsbereitschaft zu erreichen. Mit diesem Verfahren werden nicht nur deutliche Verbesserungen in den Bereichen der Sprache, des Lesens und Schreibens erzielt, sondern es hat auch positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit und das schulische Lernen.